Abruzzen
Zwischen Strand und Schnee bei einem optimalen Gleichgewicht von Sonne und Kühle reifen hier reiche, nicht übermäßig schwere Weine. Der Montepulciano und der Trebbiano sind die bekanntesten Sterne am Weinhimmel der Abruzzen. Der charmante Montepulciano ist ein wahres Multitalent was Stil und Geschmack angeht. Ein reizvoller Wein der mit leckeren Aromen und einem erstklassigen Preis-Leistungsverhältnis begeistert. In den Abruzzen gibt es keine High- Tech- Weintempel, viele Winzer sind neben dem Weinanbau auch Selbstversorger mit Gemüse und Oliven. Eine Region mit traditionell italienischem Charme!
Apulien
Apulien, auch Weinkeller Italiens genannt, besitzt ein Achtel der italienischen Rebfläche. Mit einer Produktion von ca. 9 Mio. Hektolitern liegt es mit Sizilien an der Spitze der Weinerzeugung. So sehen viele Weinkenner Apulien eher als Weinfabrik, anstatt als Weinkeller. Nichts desto trotz lassen sich zwischen den vielen Landweinen auch einige qualitative DOC- Weine finden. Apulien erfüllt sogar die idealen Voraussetzungen für einen qualitativen Weinanbau mit dem trockenen, heißen Klima im Sommer und den interessanten autochthonen Rebsorten. So überzeugen die einheimischen Apulier Negroamaro, Primitivo und Nero di Troia mit Kraft und Körper, denen die Sonne Apuliens im Herzen liegt.
Emilia Romagna
Die Heimat des prickelnden Lambrusco ist der viertgrößte Weinlieferant Italiens. In der Emilia Romagna ist es wie überall in der Po-Ebene im Sommer feucht und schwül, im Winter regenreich und kühl. In der Ebene, auf den schweren, fruchtbaren Böden wird vorwiegend die Rebsorte Lambrusco angebaut, von der es mehr als 40 verschiedene Variationen gibt. Traditioneller Lambrusco hat aber nichts mit den süß-süffigen Erzeugnissen zu tun, die in den letzten Jahren die Pizzerien der ganzen Welt überschwemmten. Unter den Herkunftsbezeichnungen wie Lambrusco di Salamino erzeugen kleine Winzerbetriebe fruchtige, relativ trocken ausgebaute Weine, die sensationell zur einheimischen Küche passen.
Friaul
Am Rande Italiens gelegen, an Slowenien, Österreich und das Mittelmeer grenzend, findet man eine charmante Region, die sich immer treu geblieben ist. Auf den Dörfern helfen noch ganze Familien bei der Weinernte mit und tragen so zur Entstehung der köstlichen Weine bei. Die gleichnamige Weißweinsorte Friulano ist eine ausgezeichnete Spezialität des Weißweingebietes. Sie spiegelt das Terroir und die Menschen der Region wider wie kaum eine andere Rebsorte.
Latium
Südlich von Rom erstreckt sich das bekannteste Gebiet Latiums, das Frascati. Die Anbaufläche ragt sogar in das Stadtgebiet Roms hinein. In der gesamten Region Latium werden zu 85 Prozent Weißweine erzeugt, von denen ein großer Anteil Cuvées aus Trebbiano und Malvasia sind. Bei mildem Klima und auf den vulkanischen Böden sind optimale Wachstumsbedingungen gegeben. Doch Latium sieht seine seine Zukunftsperspektiven nicht nur im Weißwein-, sondern auch im Rotweinbereich mit internationalen Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah. Die Rotweine sind meist vielschichtige und alterungsfähige Weine mit gutem Reifepotential.
Lombardei
Mit der Metropole Mailand gehört die Lombardei zu den industriellsten und bevölkerungsreichsten Regionen Italiens. Neben Mais, Weizen und Reis zählen Weinreben zum typischen Pflanzenbild der Landschaft. Vorwiegend werden Land-, und Grundweine für andere Regionen produziert. In Franciacorta, am südlichen Ufer vom Lago d’ Iseo gelegen, produzieren die Winzer jedoch seit den 1970er Jahren Italiens beste Schaumweine, die sich mit der Champagne vergleichen können. Das Hauptaugenmerk liegt auf den typischen Burgundersorten, insbesondere auf Chardonnay, welcher besonders samtige Schaumweine mit feiner Perlage hervorbringt.
Marken
Zwischen den beliebten Badestränden der Romagna und der bergigen Landschaft der Abruzzen gelegen, wandert Marken auch in Sachen Wein zwischen den Welten. Mit seinen Nachbarn teilt es ausgezeichnete Böden, beliebte Rebsorten und gute klimatische Bedingungen. Traditionell war Marken eines der Anbaugebiete Italiens, welches ein Gleichgewicht zwischen Weiß- und Rotweinen vorweisen konnte. Mittlerweile werden vermehrt Rotweine, meist Cuvèes aus Montepulciano und Sangiovese, angebaut. Bei den Weißweinen dominiert der Verdicchio, der einladend fruchtig und frisch ausgebaut wird.
Piemont
Eine der eigenständigsten Weinregionen Italiens ist eindeutig das Piemont. So ist der klassische Barolo im Piemont beheimatet. Zu einem erstklassigen Wein wird er Dank des sorgfältigen Ausbaus und der besonderen Anbaulagen. Barolo ist ein sortenreiner Wein aus der Nebbiolotraube, die körperreiche, volle und tanninreiche Weine hervorbringt. Zudem ist die Rebsorte Babera typisch für das Piemont. Mit ihrem kraftvollen Körper und einem geringeren Tanningehalt gewinnt sie die Herzen vieler Rotweinliebhaber. Zu den wenigen bekannteren Weißweinen gehört der Gavi, welcher aus der Cortesetraube hergestellt wird. Das Piemont bietet zudem noch zahlreiche regionale Rebsorten, die eine Entdeckung wert sind.
Sardinien
Der Weinbau der Sonneninsel Sardinien ist von den spanischen Siedlern aus Katalonien geprägt. Nicht zu übersehen ist das im Rebsortenportfolio der Insel. So ist der Cannonau nichts anderes als die spanische Sorte Granacha, Carignano ist der spanische Cariñena (franz. Carignan) und die spanische Weißweinsorte Vermentino wird ebenfalls häufig auf Sardinien angebaut. Dieser überzeugt durch eine angenehme fruchtige Frische und durch seine exotischen Nuancen. Sardinen ist also nicht nur der Landschaft wegen eine Reise wert.
Sizilien
Sizilien ist eines der größten Anbaugebiet Italiens und tief mit dem Wein verwurzelt. Selbst in Zeiten des sozialen und politischen Abschwungs wurde die Weintradition stets lebendig aufrecht erhalten. Das Klima Siziliens mit viel Sonne und Wärme, geringen Niederschlägen und kargen Böden ist wie geschaffen für ausdrucksvolle, aromatische und elegante Weine. Doch erst in den 90er Jahren entdeckten die Sizilianer das wahre Potenzial ihrer heimischen Rebsorten. So begann die Karriere des heutigen Bestsellers Nero d’Avola zu später Stunde, da er in der Vergangenheit nur als Tafelwein ausgebaut wurde. Einen Aufschwung erleben die sizilianischen Winzer auch bei den trocken ausgebauten Weißweinsorten Inzolia und Grillo. Ein Trinkerlebnis das Spaß macht!
Süditalien
Der „Mezzogiornio“, wie der Süden Italiens genannt wird, verantwortet fast ein Viertel der gesamten italienischen Weinproduktion. Der größte Teil der Weine wird in die preiswerten Landweine verschnitten, die vor allem in ihrer Heimat getrunken werden. Ein geringer Teil Qualitätsweinaber lässt sich erfolgreich in den Weinläden der Welt wiederfinden. Kampanien und Basilikata erzeugen hocharomatische Weine wie Fiano, Greco und Aglianico. Die meisten Rebstöcke wachsen auf den einzigartigen Vulkanböden und überzeugen mit ihrer Komplexität und ihrem Aroma.
Südtirol/Trento
Das nördlichste Weinanbaugebiet Italiens liegt in den Dolomiten. Es verfügt über ideale Voraussetzungen für den Anbau hochwertiger Weine. Nördlich schützen die Alpen die südtiroler Rebstöcke vor dem eisigen Wind und durch den mediterranen Einfluss des nahe gelegenen Gardasees bietet Südtirol das optimales Klima für die Weinreben. Diese einzigartige geografische Lage und die Höhe der Lagen sind die Grundlage für die Vielfalt und Qualität der hier angebauten Weine. Hauptsächlich werden weiße Rebsorten wie Weissburgunder, Chardonnay und Pinot Grigio angebaut. Pinot Noir, Vernatsch und der typisch südtiroler Lagrein sind die Vertreter der roten Rebsorten.
Toskana
Die wunderschöne Hügellandschaft der Toskana ist nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell unmittelbar mit dem Wein verbunden. Sie ist das berühmteste Anbaugebiet Italiens, vor allem durch den Ruhm des Chiantis. Das war sie aber noch nicht immer, der Sprung zur Qualität und damit zur Berühmtheit gelang der Toskana erst zwischen 1975 und 1995. Zugezogene wohlhabende Städter aus dem Norden und Ausländer investierten in den Ausbau der Weinkeller und stellten Önologen ein. Damit konnte die interessante heimische Rebsorte Sangiovese, nicht nur im Weinberg, sondern auch durch modernes und sorgfältiges Arbeiten im Keller „gezähmt“ werden. Heute wird besonders zwischen Florenz und Siena der populäre Chianti Classico, erzeugt. Weitere Berühmtheiten der Toskana sind der Brunello aus Montalcino, Vino Nobile aus Montepulciano, der aus weißen Trauben gewonnene Vernaccia aus San Gimignano und der Morellino aus Scansano/Maremma.
Trentino
Zwischen Südtirol und dem wunderschönen Gardasee erstreckt sich das Anbaugebiet Trentino. Die Weinberge sind vor allem im Etsch Tal zu finden. Die Böden bestehen aus fruchtbaren Schwemmland oder auf kargen Hängen vor allem aus Moränenschutt. Ganz typisch für das Anbaugebiet sind die hohen Pergel, eine Form der hohen Spalier-Reberziehung. Sie schützt die Trauben vor Krankheiten, Fäulnis und starker Sonnenhitze. Trentino ist hauptsächlich für seine frischen, aromatischen Weißweine bekannt, jedoch erfeuen sich auch die Rotweine wie der südtiroler Lagrein zunehmender Beliebtheit.
Umbrien
Das grüne Umbrien ähnelt mit seinen sanften Hügel, die mit Weinreben und Olivenbäumen bestückt sind, dem großen Nachbarn Toskana. Allerdings fehlt Umbrien als einzige italienische Provinz südlich des Po der Zugang zum Meer. Jedoch versprüht Umbrien genau deshalb seinen ganz eigenen Charme. Der historische Weißwein Orvieto ist ein altbekannter Klassiker. Ein vergleichsweise junges Anbaugebiet dafür um so angesagter, Sagrantino di Montefalco heißt dieses Gebiet, das mit zwei verschiedenen Rotweinvarianten überzeugen möchte. Einerseits mit dem gleichnamigen Sagrantino di Montefalco, ein sehr kräftiger Rotwein, der viel Zeit in der Flasche braucht, damit die mächtigen Gerbstoffe weicher werden. Andererseits mit dem fruchtbetonten Montefalco Rosso, der neben Sagrantino weitere Rebsorten wie Merlot und Sangiovese enthält.
Veneto
Veneto verfügt mit Verona, Venedig und dem Gardasee über eine atemberaubende Kulisse. In diesem Glanz ist der Prosecco zuhause, der wohl bekannteste und beliebteste Schaumwein der Welt. Der Prosecco wird aus der Traube Glera gewonnen, die nur hier im Prosecco Gebiet angebaut werden darf. Veneto bietet aber durchaus mehr als Prosecco, so werden in Soave fruchtige und feine Weißweine hergestellt. In Valpolicella werden leichte, fruchtige Rotweine hauptsächlich aus den Trauben Corvina, Rondinella und Molinara kreiert. Dichte und kräftige Weine des Valpolicella, wie der Amarone und Ripasso, werden durch ein spezielles Trocknungsverfahren erzeugt. Dadurch werden die Aromen konzentriert, sodass die Weine an Komplexität gewinnen.
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