Burgenland
Das zweitgrößte Weinbaugebiet Österreichs liegt am Rand der ungarischen Tiefebene und ist vom heißen Klima im Sommer geprägt. Mit dieser einzigartigen geografischen Lage hat das Burgenland die optimalen Voraussetzungen für eine Erzeugung von dichten, fruchtigen und tanninreichen Rotweinen, aber auch für die Weißweinherstellung aus (über-)reifen Trauben. Das Weinland ist in vier Gebiete unterteilt, die jeweils mit ihren individuellen Weinstilen glänzen. Der Neusiedler See ist berühmt für seine ausgezeichneten Süßweine. Das Gebiet Neusiedler See Hügelland legt seine Schwerpunkte auf trocken ausgebaute Weiß- und Rotweine, vor allem aus den Rebsorten Chardonnay, Sauvignon Blanc, Blaufränkisch und Zweigelt. In Richtung Süden wird es bergiger und die Gewichtung verlagert sich auf rote Sorten. Im Mittelburgenland wird fast monopolartig die Sorte Blaufränkisch angebaut. Dicht zur Grenze der Steiermark befindet sich das Südburgenland. Die hiesigen Winzer stellen herausragende, fruchtige und würzige Rotweine her. Es gibt nur einen Nachteil: Nur geringe Mengen gelangen auf den Markt.
Steiermark
Nur weniger als fünf Prozent der österreichischen Weine werden von der Steiermark produziert. Dafür gehört die Steiermark zu den beliebtesten Anbaugebieten Österreichs, denn die Winzer hatten schon immer ein Gespür für die sich ändernden Trinkgewohnheiten ihrer Kunden. Vorwiegend weiße Rebstöcke werden auf den Höhenlagen am Südrand der Alpen kultiviert. Ein Viertel der Rebfläche ist mit Welschriesling bestockt, weitere Sorten wie Weißburgunder und Chardonnay sind hier ebenfalls beheimatet. Die Sauvignon Blancs der Steiermark, im Stahltank oder Barrique ausgebaut, zählen zur härtesten Konkurrenz für die Neuen-Welt-Weine, da sie in ihrer Fruchtigkeit und Struktur einzigartig sind. Nur die roten Rebsorten Zweigelt und Blauer Wildbacher können sich auf ca. einem Viertel der Anbaufläche behaupten.
Kremstal
Um die Stadt Krems gelegen befindet sich auf beiden Seiten der Donau das Kremstal. Die mächtigen Lössterrassen Richtung Nordosten bilden ein hervorragendes Terroir für den Grünen Veltliner. Die Böden eignen sich ebenfalls für den Anbau von Riesling ideal. Die Rieslinge des Kremstals sind ebenbürtig mit denen der Wachauer Spitzenlagen. Das fast schon pannonische (burgenländische) Klima lässt auch Chardonnay und rote Rebsorten wie den Blauen Zweigelt reifen.
Wachau
Die Wachau ist Herrschaftsgebiet des österreichischen Rieslings. Die vielfältigen Böden lassen jedoch zusätzlich zum Riesling eine ganze Palette weiterer Rebsorten zu. Vor allem der Grüne Veltliner der Wachau überzeugt mit seiner Aromen- und Geschmacksfülle. Sauvignon Blanc und Chardonnay können sich auf dem Terroir frei entfalten und garantieren ein aufregendes Geschmackserlebnis. Auf ihre Individualität bedacht haben die Wachauer den ‚Vinea Wachau‘ gegründet und zusammen ihre ganz eigenen Qualitätsstufen festgesetzt, die sie offiziell als Namen führen. Vergebens sucht man Kabinett-, Spät- oder Ausleseweine, die neuen Namensträger der Qualitätsstufen sind Steinfeder, Federspiel und Smaragd.
Wagram
Das Gebiet erhielt erst 2007 seinen jetzigen Namen, vorher hieß es Donauland. Wagram kommt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet sinngemäß übersetzt Hang am Wasser von wac (Wasser, Fluss) und rain (Rain, Wiese, Hang). Die Böden, welche die Landschaft prägen und für den Anbau des Grünen Veltliner hervorragend geeignet sind, setzen sich aus mehreren Lagen eiszeitlichem Löss und Meeresablagerungen zusammen. Eine Sortenspezialität des Wagrams ist der Rote Veltliner, er ergibt besonders lagerfähige Weißweine. In den Spitzenbetrieben werden auch die typischen niederösterreichischen roten Rebsorten wie Blauer Zweigelt und Blauburgunder angebaut. Die Weinstadt Klosterneuburg ging mit ihrer Weinbauschule in die Geschichte ein. 1896 hat Freiherr von Babo die Klosterneuburger Mostwaage für die Bestimmung des Zuckergehalts der Traubenbeeren entwickelt. Der Zuckergehalt wird in Gewichtsprozenten mit der Angabe KMW gemessen.
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