Alicante
Das unterhalb von Valencia liegende Anbaugebiet ist in zwei Regionen aufgeteilt. Die Unterzone La Marina liegt 75 km nördlich von der gleichnamigen Gebietshauptstadt Alicante. In La Marina, das sich direkt am Meer befindet, werden vor allem weiße Muscateltrauben angebaut.
Im Zentrum der Weinregion um die Stadt Alicante gedeiht der größte Teil der Reben. Hauptsächlich findet man hier die rote Monastrelltraube, die vor allem zu Rosados und frischen Jungweinen verarbeitet wird.
Andalusien
Andalusien ist eine Weinregion für sich. Die vier D.O.–Gebiete stellen zwar nicht identische Weine her, jedoch gehören sie zur selben Kategorie. Sie sind kräftig und haben einen hohen Alkoholgehalt. Deshalb fallen sie unter die Kategorie Aperitif- oder Dessertweine. Eines der Gebiete ist Montilla-Moriles, das zu 70 Prozent den sherryähnlichen Fino herstellt. In den 1920er Jahren gehörten die Weine des Anbaugebiets für Weinkenner zu den fünf besten der Welt. Fino bedeutet „der Feine“ und wird vor allem aus den hitzebeständigen Rebsorten Pedro Ximénez, Palomino und Airen hergestellt. Er ist ein heller, trockener Aperitif, der im Soleroverfahren 3-10 Jahre reift. Bei dem Soleroverfahren werden 500-Liter-Fässer verschiedener Jahrgänge übereinander gestapelt. Von den untersten Fässern am Boden (suelo heißt auf spanisch Boden) werden zum Abfüllen immer kleine Mengen abgezogen. Aufgefüllt werden sie dann wieder von den oberen Fässern. Dadurch verschmelzen die Jahrgänge miteinander und eine gleichbleibende Qualität ist garantiert.
Jumilla
Das Rebenmeer des Weingebiets Jumilla erstreckt sich über die Provinzen Albacete und Murcia. Vom kontinentalen Klima nachhaltig geprägt, ist der Anbau von Wein wegen Dürre und Hitze nicht immer ganz einfach. Die Rebsorte Monastrell gedeiht hier jedoch vorzüglich. In den 80er Jahren setzten sich französische????? Winzer als Ziel, auf den trockenen Kalkböden Spitzenweine zu produzieren. Durch die Vorverlegung des Lesetermins der Rebsorte Monastrell gelingt dies ausnehmend gut und so werden elegante, feinfruchtige Weine aus ihr generiert. Außerdem wächst hier die Rebsorte Syrah mit ihren fruchtig-würzigen Noten. Cabernet Sauvignon und Merlot bringen in der Jumilla nur kleine Mengen hervor, dafür aber von attraktiver Qualität.
Katalonien
Katalonien kann als Vorreiter des spanischen Weinbaus bezeichnet werden. In der wechselhaften spanischen Weingeschichte war Katalonien oft der Ausgangspunkt für grundlegende Weiterentwicklungen im Weinbau. So begann vor 100 Jahren in Penedès die Cavaherstellung mit dem Flaschengärverfahren aus der Champagne. Heute wird in mehreren spanischen Gebieten der berühmte spanische Schaumwein Cava produziert, allerdings immer noch zu 98 Prozent in Katalonien. Außergewöhnlich macht Katalonien auch die breite Palette an Rebsorten. Zu nennen sind die regionalen Sorten für die Cavaherstellung (Xarello, Macabeo & Parellada), desweiteren der typische Spanier Tempranillo, der hier Ull de Llebre genannt wird, und die internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon, Garnacha und Merlot. In Katalonien herrschen optimale Bedingungen für den ökologischen Weinbau.
Kastilien-La Mancha
Die größte zusammenhängende Weinbauregion der Welt mit 600.000 ha Rebfläche ist Kastilien-La Mancha. Mit seinen fünf D.O.-Teilgebieten und beeindruckenden Tafelweinflächen produziert La Mancha die Hälfte der spanischen Gesamternte. Vor allem werden weiße Trauben angebaut, u.a. die meistangebaute Rebsorte weltweit: Airén. Sie wird für ihre Resistenz gegen extreme Witterungsverhältnisse geschätzt, leider hat sie den Ruf Weine minderer Qualität zu ergeben. Mit etwas Mühe gelingt es einigen Winzern, das Beste aus dieser Rebsorte herauszuholen, die Weine schmecken dann ausnehmend fruchtig und frisch. Eines der anerkanntesten D.O.-Gebiete Kastiliens ist die D.O. La Mancha, die mit sehr guten Erzeugern überzeugen kann. Sie sind vor allem mit einheimischen und französischen Rotweinen erfolgreich.
Mallorca
Um auf Mallorca Weinbau zu betreiben, muss man schon leidenschaftlich mit Wein verbunden sein. Die Grundstücke sind sehr teuer und schnelleres Geld verdient man eindeutig mit dem Bau von Ferienimmobilien, die Fincas genannt werden. Zudem ist die Bewässerung auf der heißen balearischen Insel sehr kostenintensiv. Mallorca profitiert von einer Vielfalt autochthoner Rebsorten wie Manto Negro, Callet und Gragollassa. In Cuvées mit internationalen Rebsorten sind die mallorquinischen Weine in der Weinwelt eine absolute Rarität.
Montsant
Montsant war eine ehemalige Unterzone der D.O. Tarragona, die jetzt ein eigenständiges Weinanbaugebiet ist. Neben dem berühmten Priorat gelegen, produzieren die Winzer hier ebenfalls spannende Rotweine, die von kräftiger Farbe und beeindruckender Tiefe geprägt sind. Hauptsächlich werden die Rotweinrebsorten Garnacha, Carinena und Tempranillo auf Kalk-Lehm-Böden angebaut.
Navarra
Navarra gehört wie Rioja zu den ältesten Weinanbaugebieten der Welt. Funde von Geräten und Trinkgefäßen lassen auf einen Weinbau in vorrömischer Zeit schließen. Überreste sind heute noch von römischen Weinkellern zu bestaunen. Navarra liegt gegenüber von Rioja, südlich des Hauptkammes der Pyrenäen eingebettet im Ebrotal. Navarra kann durch die verschiedenen Klima- und Bodenverhältnisse vielfältige und besondere Weine erzeugen. Hauptrebsorten im Rotweinbereich sind Cabernet Sauvignon, Garnacha Tinta, Graciano, Mazuelo, Merlot und Tempranillo, im Weißweinbereich Chardonnay und Garnacha Blanca.
Penedès
Als Vorreiter des modernen spanischen Weinbaus geltend, ist Penedès für seine Cavaherstellung bekannt. So begannen die Winzer aus Penedès vor etwa 100 Jahren mithilfe des Flaschengärverfahrens aus der Champagne, den berühmten spanischen Schaumwein Cava herzustellen. Die Rebflächen des katalonischen Anbaugebietes sind vor allem mit den für die Cavaherstellung wichtigen weißen Rebsorten Xarello, Parellada und Macabeo bestockt. Außergewöhnlich am Penedès ist die breite Palette an Rebsorten, die neben den Cavarebsorten über den typischen Spanier Tempranillo, der hier Ull de Llebre genannt wird, bis zu internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon, Garnacha, Pinot Noir, Sauvignon Blanc und sogar Riesling reicht. Dass hier so viele verschiedene Rebsorten angebaut werden können, liegt an den optimalen geografischen Bedingungen. Die Weinreben des Penedès wachsen vom Mittelmeer bis in die Berge auf einer Höhe von 800 m. In Katalonien herrschen optimale Bedingungen für den ökologischen Weinbau.
Priorat
‚Klein aber fein‘ ist die perfekte Beschreibung dieses Anbaugebiets. Die Rotweine gehören zu den teuersten und gesuchtesten Spaniens. Das schöne Weingebiet ist durch den umgebenen Bergkranz in sich geschlossen. Die Weinberge liegen größtenteils auf den Terrassen und Steillagen der Hänge, sodass sie nur manuell bearbeitet werden können. Die Böden setzen sich vor allem aus Schieferschutt zusammen. Die Reben müssen weit in die Tiefe vordringen, um an Wasser zu gelangen. Somit sind die Erträge sehr gering, dafür aber sind die Weine sehr konzentriert und weisen eine ungeheure Tiefe und Dichte auf. Vorrangig wird deshalb die Rotweinrebsorte Garnacha angebaut, die sehr hitze- und trockentolerant ist. Cabernet Sauvignon und Syrah zeigen auf diesem einmaligen Terroir ebenfalls einen hervorragenden Charakter.
Ribera del Duero
Das Weinbaugebiet erstreckt sich über 110 km an beiden Seiten des Flusses Duero durch vier spanische Provinzen. Zu Zeiten der Gründung als Denominación de Origen im Jahre 1982 befanden sich nur Genossenschaften in der Region. Heute gibt es über 180 Bodegas, ein Anstieg den nur wenige Qualitätsanbaugebiete aufweisen können. Die Provinz schaffte es, sich durch seine Rotweine mit wunderbarer Frucht und bemerkenswerter Alterungsfähigkeit einen weltweiten Ruf für Qualität zu sichern. Die Spitzenbetriebe bauen vor allem den geschätzten Tempranillo, der hier Tinta del País genannt wird, sortenrein aus.
Rioja
Das wohl bekannteste spanische Anbaugebiet liegt im Norden Spaniens. Der Name stammt von dem Nebenfluss des Ebro „Río Oja“, hier ist auch der Mittelpunkt des Weinbaus. Die meisten Rebsorten kommen als trinkreife Cuvées auf den Markt. Die Kombinationen werden von den Winzern nach Geheimrezept, meist aus den Trauben des Tempranillo, Garnacha Tinta und Mazuelo (fr.: Carignan) kreiert. Rioja ist in unterschiedliche Teilgebiete gegliedert, die in unterschiedlichen Klimazonen liegen. Rioja Alta und Rioja Alavesa stehen unter dem Einfluss des Atlantik im Norden. Daher ist es im Sommer zwar heiß, im Winter kann es jedoch gelegentlich zu Schnee und häufig zur Reifbildung kommen. Unter mediterranem Einfluss steht das Rioja Baja, das heißer und trockener im Sommer ist als das Zentrum der Rioja in Alta. Drei unterschiedliche Böden aus einem Gemisch aus Kalkton in Alavese, Tonerde und Sandstein???? wo gehört die denn hin?, einer stark eisenhaltigen Tonerde in Rioja Alta und aus Magerton- und Lehmböden mit Anschwemmungsmaterialien des Flusses Ebro in Baja sorgen für ganz unterschiedliche Weine. Eine spannende Weinregion!
Rueda
Weiter nördlich des Flusses Duero liegt das Gebiet Rueda, welches für seine ausgezeichneten Weißweine bekannt ist. Ursprünglich durfte sogar nur Weißwein angebaut werden, erst seit dem Jahr 2000 ist der Anbau von roten Rebsorten erlaubt. Ein Erfolg gelang Rueda mit seiner heimischen weißen Rebsorte Verdejo, die ein florales Bukett in der Nase und viel Würze im Mund aufweist. Die Sorte zeichnet sich durch einen hohen Extraktwert aus, den man an den kräftigen Schlieren im Glas erkennt. Rueda ist zur Hälfte mit diesen wohlschmeckenden Reben bestockt, der restliche Anteil fällt auf Sauvignon Blanc, Viura und Tempranillo.
Utiel-Requena
Unmittelbar an das Weinanbaugebiet Valencia angrenzend befindet sich das D.O.-Gebiet Utiel-Requena. Benannt ist das Gebiet nach den zwei Städten Utiel und Requena, die nur 15 km auseinander liegen und das Zentrum des Weinbaus bilden. Die Rebsorte Bobal beherrscht eindeutig die 40.000 ha Rebfläche des Gebiets, so sind 32.000 ha mit ihr bestockt. Einige Pioniere kreieren Cuvées aus Tempranillo, Cabernet Sauvignon und Bobal, in denen die Rebsorte Bobal ihre feinen Aromen nach dunklen Beeren hervorragend entfalten kann.
Valencia
Im Osten Spaniens um die gleichnamige Stadt Valencia gelegen, gehört es zu dem Gebiet Levante. Im Süden der Provinz findet der Weinbau auf 650 m über dem Meeresspiegel statt. Valencia ist die fruchtbarste Region Spaniens. In der Küstenregion herrscht ein feuchtheißes Mittelmeerklima, in Bergnähe ein mildes und trockenes Klima. Die fruchtbaren, dunklen, kalkhaltigen Böden sorgen jedes Jahr für eine ertragsreiche Weinernte. Durch die Hafennähe zählte Valencia schon früh zu den Zentren des spanischen Weinbaus, da es ein wichtiger Handelspunkt für Weine aus allen spanischen Weinanbaugebieten war. Heute ist das Anbaugebiet Valencia für seine Weißweine berühmt, vor allem für den Süßwein Moscatel Romana. Weitere weiße Rebsorten wie Macabeo, Merseguera und Verdil werden ebenfalls häufig angebaut. Im Rotweinbereich wird neben Garnacha und Tempranillo hauptsächlich Monastrell angebaut.
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