Nach dem sehr heißen und trockenen Jahrgang 2017, der auch mengenmäßig in der Toskana schwierig war, war 2018 ebenfalls von viel Hitze geprägt. Wieder ein Jahrgang für füllige Weine, der dennoch etwas frischere, ausbalanciertere Weine als 2017 hervorgebracht hat. Viel Röstaromen und reife Frucht in der ersten Nase. Sehr warm und fleischig. Reife, fast getrocknete dunkle Früchte wie Sauerkirschen und Blaubeeren. Dazu Zedernholz, Rauch und süßliche Gewürze. Eine jugendliche, die Mächtigkeit des Weins im Zaum haltende rassige Säure. Erstaunlich mürbe Gerbstoffe und cremig-weich am Gaumen. Als Kontrast dazu: im letzten Drittel getrockneter Salbei, schwarzer Pfeffer, Holunderblatt sowie eine markante salzig-austrocknender Mineralität. Eine warme und kraftvolle Gran Selezione, bei der Giovanni d‘Orsi dennoch ausreichend herbale Frische, Druck und Mineralität auf die Flasche gebracht hat. In der Anlage der 2017er nicht unähnlich, aber einen Hauch frischer und kühler.

Weinanalyse