2017 steht etwas im Schatten der beiden vorherigen Top-Jahrgänge 2015 und 2016. Es stimmt ja auch, 2017 war kein einfacher Jahrgang für die Winzer in der Toskana. Teilweise Frost im Frühjahr, im Sommer eine nicht enden wollende Phase von Hitze und Trockenheit, dabei Erntemengen deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Die notorischen Schwarzseher sprachen anfangs schon vom schlechtesten Jahrgang Italiens seit vielen Jahren. Giovanni d‘Orsi für seinen Teil muss in diesem Jahrgang ganz viel richtig gemacht haben, so schwierig auch die meteorologischen Umstände waren. Ein unglaublich einnehmender Wein mit verführerischem Duft und genau dem richtigen Einsatz von Holz. In der Nase Kokos, geröstete Pinienkerne, zerlassene Butter, Veilchen, Virgina-Tabak und satte Schattenmorellen-Frucht. Sehr gute Körnung der Gerbstoffe mit großem Potenzial. Vollmundig und mit viel Kraft, dennoch trotz 15% Alkohol nie eindimensional oder ermüdend. Pflaume, rote Johannisbeere, Tomatenblatt am Gaumen. Im Finish eine sehr saftige Säure und rauchig-salzige Mineralität im Wechselspiel, das den Wein ganz lange tragen wird. Eine wirklich grandiose Gran Selezione und eine echte Entdeckung.

Weinanalyse