Urig trifft modern. Die 1282 erbaute Stachlburg im Vinschgau ist der ehemalige Stammsitz der Herren von Partschins, eine typische Dorfburg. Noch heute kann man die große alte Torkel und die urigen Gebäude bewundern, die sich an den rauen Bergfels schmiegen. Seit 1540 ist die Stachlburg im Familienbesitz, heute wird sie vom sympathischen Baron Sigmund Kripp geführt, der sich zusammen mit seiner Frau persönlich für die Weine verantwortlich zeichnet. Unterstützt wird er von einem jungen Önologen aus Schwaben. Sigmund Kripp gründete 1990 das Schlossweingut Stachlburg und legte die ersten Weinberge an, um an eine weit zurück liegende Familientradition anzuknüpfen. 1998 stellte er den Obst- und Weinbaubetrieb auf ökologische Landwirtschaft um, seither ist er Bioland-Mitglied. Die Weinberge sind bewusst den Bedürfnissen der jeweiligen Sorte entsprechend auf Lagen zwischen Andrian (300 m über Meer) und dem Partschinser Boden auf 650 m Meereshöhe verteilt. In der sonnigen, nach Süden gerichteten Hügellage gedeihen intensive und gleichzeitig elegante Weine, die mit größter Sorgfalt in Stahltanks oder Barrique ausgebaut werden. Bei einer umfangreichen Probe und Prämierung von Südtiroler Bioweinen haben uns die Stachlburgweine total begeistert.
Der Grauburgunder von Schloss Stachlburg ist ein Pinot Grigio, der wenig gemein hat mit den oft arg leichten Vertretern aus dem Veneto. An den Hängen von Schloss Wolfsthurn in Andrian gewachsen, erinnert eher an einen großen Grauburgunder aus der Pfalz oder aus Baden. Farbe von hellem Gold, die frische Frucht von Birnen ist gepaart mit einem Hauch Marzipan und feinem Schmelz sowie einem kräftigen Körper.
Die Gegend um Terlan ist eine der großen Herkunft in der Weinwelt für mineralische Sauvignon blancs. Eine derart intensive Mineralität findet man oft nur an der Loire, der ursprünglichen Herkunft der immer beliebteren Edelrebsorte. Grund dafür ist der einzigartige Bozener Porphyr. Auf diesem Boden wächst hier ein Paradesauvignon: der Terlaner Sauvignon Stachlburg. Würzige und fruchtige Aromen von Passionsfrucht, schwarzen Johannisbeeren und Stachelbeeren verbinden sich perfekt mit der mineralischen Note. Die Trauben werden kurz mazeriert und der Wein wird teils im Stahl und teils in alten Holzfässern ausgebaut. Ein strahlender Wein!
Die große Bordeauxtraube Merlot zeigt auch in Südtirol ihre ganze Klasse. Voraussetzung ist eine aufmerksame Pflege im Weinberg. Der Merlot DOC Riserva 2014 Stachlburg ist am Osthang des Etschtales in Andrian gewachsen. Nach der Ernte wurde der Wein zunächst 4 Tage kalt mazeriert, um die Fruchtaromen schöner hervortreten zu lassen. Die gekühlte Gärung dauerte dann ca. 14 Tage. Anschließend kam er in neue ungarische Barriquefässer , wo er 18 Monate blieb.Enormer Körper, gepaart mit eleganten Aromen und weichen Gerbstoffen. Besticht durch eine runde, fast süße Frucht von Brombeeren, Cassis und feinen verwobenen Röstaromen. Es lohnt sich, vor dem Genuss zu dekantieren.