Forschungen haben ergeben, dass die Ursprünge der Kulturrebe Vitis vinifera in Teilgebieten der Türkei liegen. So lassen Fundstücke eine Weinkultur der Hethiter in Anatolien um 4.000 v. Chr. nachweisen. Die Griechen und Byzantiner führten diese Tradition fort, während in der Türkei im Seldschuken- und Osmanenreich das islamische Alkoholverbot den Weinbau stoppte. Nur von ethischen Minderheiten wurde Wein weiterhin kultiviert. Mit dem Entstehen der ersten technisch fortgeschrittenen Kellerei begann 1925 die Zeit des modernen Weinbaus in der Türkei. Die Türkei ist das fünftgrößte Anbaubauland der Welt, allerdings werden nur 2–2,5 Prozent der Trauben zu Wein ausgebaut: 20 Prozent wandern in die Herstellung von Rosinen und 75 Prozent sind Tafeltrauben. Schätzungen zufolge sind von den 500 bis 1000 Rebsorten in der Türkei nur 30 für die Weinwirtschaft von Bedeutung. In den größten und bekanntesten Weinregionen Thrakien und dem Marmargebiet wird auch ein geringer Anteil internationaler Rebsorten verwendet, wobei die autochthonen Rebsorten immer noch eine bedeutende Rolle spielen.
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